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Wie Du gelassener werden kannst

In der Vergangenheit hatte ich oft Probleme damit in den verschiedensten Situationen gelassen zu bleiben. Mittlerweile kenne ich einige Wege um gelassener zu sein und daran möchte ich Euch nun teil haben lassen.

Der einfachste Weg um im Umgang mit anderen Menschen gelassener zu sein, ist sich zunächst einmal die Tatsache bewusst zu machen, dass man keine Gedanken lesen kann. Was jetzt vielleicht erst mal albern klingt, ist es keineswegs, denn wie oft haben wir schon aufgrund von einem Blick, einer Handlung, Mimik, Gestik oder eines Satzes gedacht zu wissen, was das Gegenüber wirklich denkt. Tatsächlich aber, wenn man die gleiche Situation mit Abstand oder eben von einer völlig neutralen Position aus betrachtet, kann man sehen, dass dieses Vorgehen uns keineswegs hilft, sondern das Leben erschwert.

Jeder von uns, ist sozusagen die Summe seiner Erfahrungen und auch Menschen mit einer guten Intuition oder wie ich mit einer guten Empathie, laufen sehr schnell in diese Falle. Während ich z.B. solange es mich nicht betrifft, Gefühle und Emotionen von anderen Menschen sehr gut lesen kann und auch aus der Körpersprache oft schon schlauer werde als, wenn man mit den Menschen redet, tappte….naja und tappe 😉 auch ich immer wieder in die gleiche Falle. Denn auch mein Blick auf die Welt wird immer von meinen Gefühlen und Erfahrungen gefärbt und gerade bei nonverbalen „Erkenntnissen“ habe ich dann auf meine sonst so zuverlässige Empathie vertraut. Bis ich eines Tages erkannte, dass meine Gesamte Wahrnehmung eben auch von meinen Erfahrungen und Emotionen eingefärbt und somit schnell verfälscht wird und ich bin der letzte der weiß wann dem so ist und wann nicht.

Die einzig vernünftige und für mich sehr hilfreiche Lösung war es mir wirklich bewusst zu machen, dass ich nun mal niemandes Gedanken lesen kann und solange ich das nicht kann und mir niemand etwas direkt und offen ins Gesicht sagt ist es schlicht das vernünftigste zunächst gar nicht auf die vermeintlich nonverbale Botschaft zu reagieren, denn in den meisten Fällen ist sie tatsächlich gar nicht da.

Das nächste was mir sehr geholfen hat im Umgang mit anderen Menschen ist mir bewusst zu machen, dass jeder von uns in seinem eigenen Universum lebt und obwohl wir uns alle unglaublich ähnlich sind, mit unseren Ängsten und Sorgen, so hat doch jeder von uns seinen einzigartigen Blick auf die Realität. Und wer einmal mitbekommen hat wie ein Polizist die Zeugen eines Verbrechens befragt, wird sehr schnell merken, dass die Wahrheit in fast allen Köpfen anders aus sieht und genau da liegt der Schlüssel. Im ersten Schritt habe ich ja erkannt und mir wirklich bewusst gemacht, dass ich nicht in andere Köpfe rein schauen kann. Und ich kann eben auch nicht verändern was jemand denkt, aber ich kann sehr wohl verändern wie ich mit dem Umgehe was andere tun.

Das Geheimnis ist, sich selbst bewusst zu machen, dass jeder seine Sicht auf die Welt hat und ich überhaupt keinen Grund habe mir diese Sicht eines anderen Menschen zu eigen zu machen. Es darf und kann jeder denken was er will, das kann auf mein Leben so gar keinen Einfluss haben, solange ich das eben nicht zu lasse. Und falls es mich doch mehr trifft, obwohl ich genau weiß, dass es das nicht muss, dann liegt darin eine große Chance etwas über mich zu lernen und mich von genau diesen Gefühlen zu befreien, wenn ich dafür offen bin. Genau dieses Wissen, zu wissen, dass alles was mich so sehr triggert, im prinzip aus mir selbst kommt und mir die Chance eröffnet mich davon für immer zu heilen, gibt mir extrem viel Gelassenheit :).

Der schwierigste aber mit Abstand beste und wirksamste Weg ist es sich selbst vom Urteilen zu befreien. Um dies zu können, muss man damit aber zunächst einmal bei sich selbst anfangen und dazu ist Selbstliebe notwendig. Wenn man gelernt hat sich selbst zu lieben und alle Aspekte, die schönen und vorzeigbaren als auch die weniger geliebten und vielleicht verachteten, an zu nehmen und sich selbst als richtig und gut zu betrachten, mit all seinen Fehlern, dann kann man damit anfangen eben diese Akzeptanz auch auf alle anderen an zu wenden. An zu erkennen, dass niemand Perfekt ist, wir alle unsere Fehler haben und auch unseren eigenen Blick auf die Wahrheit. Und indem ich das anerkenne kann ich mich darin üben nicht immer gleich zu urteilen und vielleicht sogar im Laufe der Zeit ganz damit auf zu hören. In dem Moment wo ich bei mir bin und nicht urteile, in dem Moment ruhe ich in mir und das verändert einfach alles, doch das kannst Du nur am eigenen Leib erfahren :).